Wie entstand der Kulturraum

 

Im Frühmittelalter, bis etwa ins 6. Jahrhundert, war die Aue noch bewaldet. Eschen- und Schwarzerlen-Auwälder, Flatterulmen-Hainbuchenwälder und Erlenbruchwälder herrschten vor. Mit fortschreitender Besiedlung wurden die Wälder gerodet und das Tal urbar gemacht. Ackerbau war im Überschwemmungsbereich der Aue nicht möglich. Der wertvolle Stallmist wurde vor dem Aufkommen des Mineraldüngers für den Ackerbau eingesetzt. So entstanden meist magere Wiesen und Weiden, die wegen begrenzter technischer Mittel, der Nässe, der geringen Nährstoffe und der Vielzahl von Landwirten in der Vergangenheit sehr kleinteilig und vielfältig bewirtschaftet wurden.

Mit der Entstehung dieses weitläufigen Feucht- und Nassgrünlands hielten die Wiesenbrüter und viele, viele andere, heute meist seltene Arten Einzug. Die Entstehung und der Erhalt des Landschaftscharakters, der Artenvielfalt und der Wiesenbrüterlebensräume war und ist damit untrennbar verbunden mit den Überschwemmungen und der Grünlandbewirtschaftung.