Lebensräume und Nutzungen

Beim Altmühltal handelt es sich um ein komplexes Ökosystem, um eine Kulturlandschaft, die von vielen Faktoren beeinflusst wird, insbesondere:

- von den naturräumlichen Gegebenheiten mit regelmäßigen Überschwemmungen, im Allgemeinen hohen Grundwasserständen und nassen Böden,

- von Landwirten, die seit Jahrhunderten das Grünland bewirtschaften und erhalten,

- von wasserwirtschaftlichen Veränderungen und Tätigkeiten,

- von Jägern, der Fischerei und

- von der seit den 80er Jahren stetig zunehmenden Erholungsnutzung.

Da im Überschwemmungsgebiet Ackerbau nicht möglich ist, wird der überwiegende Teil des Fördergebietes von Grünland eingenommen. Einschließlich aktuell nicht genutzter Grünlandbiotopflächen (wie Hochstaudenflächen, Großseggenriede oder Niedermoore) beträgt der Grünlandanteil im Fördergebiet 84 % (3.702 ha).

Hiervon sind wiederum 852 ha als Biotop oder FFH-Lebensraumtyp (überwiegend „magere Flachlandmähwiesen“ und seggen- und binsenreiche Feucht- und Nasswiesen) als naturschutzfachlich besonders wertvoll einzustufen. Hinzu kommen weitere 806 ha Wirtschaftswiesen, die unter den Bedingungen des Bayerischen Vertragsnaturschutzes extensiv bewirtschaftet werden. In Summe können somit 1.658 ha (45 % des Gesamtgrünlandes bzw. 38 % des Fördergebietes) als Extensivgrünland eingestuft werden. Der überwiegende Teil des Grünlands mit einer Größe von 2.044 ha (55 % des Gesamtgrünlandes bzw. 46 % des Fördergebietes) wird intensiv genutzt und weist nur eine geringe Arten- und Strukturvielfalt auf.

Die restlichen 696 ha (16 %) der Fördergebietsfläche verteilen sich auf 249 ha (6 %) Ackerflächen, 79 ha (2 %) Gewässerflächen, 56 ha (1 %) Straßen und Wege sowie 312 ha (7 %) ungenutztes Offenland (Säume entlang von Wegen und Gewässern, sonstige Brachflächen) und Gehölze (Gebüsche, Feldgehölze, Hecken und Wald).