Beim Altmühltal handelt es sich um ein komplexes Ökosystem, folglich bedarf es eines Maßnahmenbündels, bei dem alle Belange und alle Nutzer mit einbezogen werden.
Im Mittelpunkt der Bemühungen stehen:
- Schutz von Gelegen und Küken vor natürlichen Feinden durch Zäunungen, „im Blick behalten“ der Familienverbände und Aufbau eines Prädationsmanagements in Zusammenarbeit mit der Jägerschaft.
- Wasserrückhaltemaßnahmen z.B. durch Staumaßnahmen, Grabenabflachungen, Muldenanlagen und Geländemodellierung unter Einbeziehung des Grabensystems, natürlicher Geländesenken und der gewässerökologischen Bedeutung der Gewässer.
- Maßnahmen zur Verbesserung der Struktur und der Wasserqualität von Fließgewässern, einschließlich der Gehölzinitiierung außerhalb der Brutzentren sowie Neuanlage und Wiederherstellung von Stillgewässern.
- Erhalt der weithin offenen Wiesenaue (vor allem der derzeit noch weitgehend „gehölzfreien“ Brutzentren) durch Pflegemaßnahmen und Wiederaufnahme der Nutzung von Brachen, Schilfflächen und Gehölzen.
- Besucherlenkung, die ein störungsfreies Naturerleben ermöglicht und Störungen im Bereich der Brutplätze vermeidet, durch Information zur ökologischen Bedeutung des Gebietes und Aufklärung über mögliche Störwirkungen sowie Maßnahmen vor Ort wie z. B. Beschilderung, Themenwege oder Beobachtungsstandorte.
- Erhalt und Ausweitung der naturverträglichen und wiesenbrütergerechten Wiesennutzung mit Reduzierung der Düngung zum Erhalt und der Entwicklung lückiger und artenreicher Bestände, an das Brutgeschehen und die Wiesentypen angepassten Mahdzeitpunkten und einer möglichst vielfältigen und kleinräumigen Nutzung mit räumlich und zeitlich variierenden Mahdzeitpunkten und überständigen Teilflächen.
- Aufbau und Pflege eines Netzes aus Brachstreifen und -flächen.
- Ausweitung der extensiven Weidenutzung und Initiierung neuer Beweidungen.
- Spezielle Arten- und Biotopschutzmaßnahmen, z.B. Erhalt und Verbesserung von Niedermooren durch Entbuschung, Streuwiesenmahd und Wasserrückhalt.
- Initiierung neuer Wertschöpfungsketten mit dem Ziel der wirtschaftlichen Stärkung, Wertschätzung und regionalen Verankerung der extensiven, naturverträglichen Landnutzungen.
- Einbindung aller Akteure und der Öffentlichkeit zur Ableitung umsetzbarer, konfliktarmer und Maßnahmen.
Das Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der nicht nur den Naturschutz im Blick nimmt, sondern auch die ökonomischen und sozialen Aspekte.
Ziel ist, alle Akteure und Belange, vor allem die vor Ort tätigen Landwirte sowie Kommunen, Fachbehörden und Verbände gleichermaßen einzubinden und nachhaltige, passgenaue und sich selbst tragende Lösungen zu erarbeiten.